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Streik: So geht Kaufland mit den Forderungen der Mitarbeiter um

Freitag streikten über 100 Mitarbeiter von Kaufland, EDEKA und Marktkauf in Bernburg und forderten eine Entgelterhöhung von 2,50 Euro. Laut ver.di Gewerkschaftssekretärin Christina Stoffl, verbreiten Führungskräfte Angst gegenüber den Mitarbeitern. Dazu gehören Versprechen, die nicht eingehalten-, Streikbruchprämien die gezahlt werden oder die fristlose Kündigung der Betriebsratsvorsitzenden.

,,Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Kohle klaut!" Über einhundert Streikende gingen vor dem Kaufland Bernburg am Freitag auf die Straße. Mitarbeiter verschiedener Kaufländer, EDEKA, Marktkauf oder IKEA fordern 2,50 Euro pro Stunde Entgelterhöhung ab Juni 2023.

 

Christine Stoffel, Gewerkschaftssekretärin für den Handel in Sachsen Anhalt für ver.di., ,,Wir haben immer noch keinen Tarifabschluss. Seit elf Monaten sind wir mit den Arbeitgebern in Tarifverhandlungen. Das letzte Mal ganz genau am 2. November letzten Jahres, weil bis dato die Arbeitgeber uns Verhandlungstermine versagt haben."

 

Die Arbeitgeber haben freiwillig die ersten Zahlungen im Oktober letzten Jahres von 5,3 % gezahlt. Bei den nächsten Zahlungen wollen sie im Juni auf 10 % erhöhen. ver.di fordert 2,5 € mehr pro Stunde für die Beschäftigten. Außerdem will ver.di, dass dieser Tarifvertrag nur ein Jahr läuft.

 

Hintergrund ist, das große Minus der Beschäftigten und die Tatsache, dass viele Kolleginnen und Kollegen, also fast alle außer die Führungskräfte, in Teilzeit sind. Von diesem Entgelt kann man nicht leben.

 

Die Führungskräfte nehmen den streikenden Kolleginnen und Kollegen das übel und verbreiten auch Angst. Wir haben auch noch nie so viele Maßregelungen in einer Tarifrunde erlebt wie in dieser. Das geht von Versprechungen für Mehrstunden, die nicht eingehalten werden. Das geht darum, dass sie Streikbruch Prämie zahlen, also verschiedene Maßregelungen. Und hier haben wir ja einen Präzedenzfall, dass sogar die Betriebsratsvorsitzende gekündigt worden ist. Fristlos! Nicht wegen des Streikes, sondern wegen anderer Dinge. Aber sie hat sich lange Zeit viel für die Beschäftigten hier eingesetzt. Und Betriebsräte sind bei Kaufland nicht gut angesehen. Jedenfalls nicht die, die wirklich etwas für Beschäftigte tun wollen, sagt die Gewerkschaftssekretärin. 

 

ver.di fordert:

  • 2,50 € pro Stunde Entgelterhöhung ab Juni 23
  • 250 € mehr für Azubis
  • Laufzeit 12 Monate
  • Gemeinsame Beantragung der AVE

 

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