Nach 25 Jahren Leerstand wird nun das Makarenko-Haus in Bernburg abgerissen. In den letzten Tagen wurde das Gebäude entkernt,
schon kommenden Montag rücken die Abrissbagger an, wie Reinhard Block, Chef der Abrissfirma mitteilt. In sozialen Netzwerken werden nun Stimmen laut, dass dieses unter Denkmalschutz stehende
Gebäude, welches einst Teil des ersten Bernburger Bahnhofes gewesen sein soll, nicht abgerissen werden dürfe, da es ja unter Denkmalschutz steht. Das dieses Gebäude 25 Jahre Wind und Wetter
ausgesetzt war und keinen Käufer fand, ist genau diesen Stimmen egal. Erst Anfang des Jahres hatte die obere Denkmalschutzbehörde den Abriss des Gebäudes genehmigt. "Investoren seien nur auf das
Grundstück inmitten der Stadt Bernburg scharf, störende unter Denkmalschutz stehende Gebäude werden einfach abgerissen, um ohne Sanierungs- und Denkmalschutzauflagen günstig an die
Solvay-Grundstücke zu kommen", heißt es bei Facebook. Doch Solvay dementiert: "Aktuell gibt es keinen Käufer für das Grundstück Makarenko-Haus oder der Solvay-Villa".
In verschiedenen Gruppen sozialer Netzwerke überlegen Menschen, wie der Solvay-Villa wieder Leben eingehaucht werden könne. Bürger hegen Ängste, der Solvay-Villa könne ein gleiches Schicksal bevor stehen, wenn sich kein Käufer findet. Zuletzt wurde dieses Gebäude als Kreisleitung der SED genutzt. Seit gut 25 Jahren steht die Villa mit knapp 10.000 qm Grundstück nun ungenutzt und ist dem Verfall preisgegeben. Mit dem Abriss des ehemaligen Klubhauses "Makarenko-Haus" und rund 2.000 qm Grundstück soll laut Solvay der Weg für eine Neuansiedlung frei gemacht werden. Nach wie vor ist Solvay daran interessiert, nicht mehr genutzte Immobilien und Grundstücke außerhalb des Werkgeländes - wie auch die Villa - zu verkaufen, selbiges gilt auch für das ehemalige Verwaltungsgebäude in der Köthensche Straße. Interessenten können sich an Wolfgang Ohrmann (wolfgang.ohrmann@solvay.com) wenden, der sich bei Solvay in Bernburg um die Liegenschaften kümmert.
Zum Kriegsende wurde die Villa enteignet, nach der Wende an Solvay zurück übertragen. Bereits 2002 wurde die Solvay Villa und das Makarenko-Haus in den Planungs- und Umweltausschuss der Stadt Bernburg gehoben. Ein Thema, was die den Solvay Konzern und Ratsmitglieder schon lange beschäftigt. Der Bebauungsplan 3/95, zeigt das 5.000 qm große Areal zwischen August-, Franz-, Liebknechtstraße und Friedensallee. Die Schwierigkeit, vorhandene Gebäudesubstanz zu erhalten und gleichzeitig eine wirtschaftliche Lösung zu finden. Der Bebauungsplan sollte beipielsweise Geschosshöhen, Grünflächen und Anbauten regeln.