Klassenleiterin Berit Kuhn (links) und die Kinder der 1. Klasse der Evangelischen Grundschule an der Pforte der Stiftung
Normalerweise beschenken ja Omas und Opas ihre Enkelkinder zu Weihnachten, überraschen diese mit Naschereien und mitunter ausgefallenen Geschenken. Aber was ist heutzutage schon noch normal? Das sagten sich auch die Mitarbeiter*innen des Martinszentrums, allen voran die Rektorin und Klassenleiterin der 1. Klasse der Evangelischen Grundschule, Berit Kuhn und dachten sich etwas Besonderes aus. So schrieb Frau Kuhn den Eltern ihrer Klasse einen Brief, in dem u.a. Folgendes stand: „…wir nähern uns Weihnachten und können die Zeit in unseren Familien genießen.
Das geht leider nicht allen Menschen so. Aus unserer Partnereinrichtung, der Kanzler von Pfau‘schen Stiftung habe ich gehört, dass einige Heimbewohner oder Bewohnerinnen in der Adventszeit und zu Weihnachten keine Besuche empfangen können oder es keine Angehörigen mehr gibt. Wie einsam müssen diese Menschen sein? Ich würde gerne durch die Kinder unserer Klasse (mit Ihrer Mithilfe) diesen Bewohnern und Bewohnerinnen einen Advents- bzw. Weihnachtsgruß zukommen lassen. Unter dem Motto: Ein lieber Gruß aus unserer Familie, verpackt in einem kleinen Päckchen.
Wie könnte dies aussehen? Die Familie schreibt einen kleinen Gruß, stellt sich eventuell darin kurz vor, schreibt vielleicht über eigene Advents- und Weihnachtstraditionen, verbunden mit Weihnachtswünschen… Dazu könnte es etwas Selbstgebasteltes geben, eine kleine Süßigkeit oder Plätzchen. Es soll auf keinen Fall ein großes Paket werden, eben nur eine Geste: `Wir denken an Sie´.
Wenn Sie sagen: „Ja, das machen wir!“, dann packen Sie einfach Ihr Päckchen und geben es innerhalb der kommenden Woche mit in die Schule. Ich würde dann zusammen mit den Kindern die kleine Sendung zur Pforte der Stiftung bringen. Haben Sie im Voraus herzlichen Dank für Ihr Engagement.“
Und so kam es dann auch, dass sich am Freitag, dem 11. Dezember die gesamte Klasse samt einem Bollerwagen, randvoll mit Geschenken, Überraschungen und Wünschen gefüllt, auf den Weg zur Pforte der Stiftung machte. Dort angekommen wurden sie schon erwartet von einigen Senior*innen und der Pflegedienstleiterin des Pfaustifts, Simone Track. Die Kinder sangen das Lied „Wir sagen euch an den lieben Advent“ und anschließend begann ein munterer Reigen durch die Pforte zu einem Tisch, auf dem die Päckchen der Kinder abgestellt wurden, darunter übrigens einige, gar nicht mal so kleine Pakete!
Die Augen der Omas und Opas wurden darüber immer größer und die Freude stand ihnen trotz Mund-Nasen-Schutz‘ ins Gesicht geschrieben. In ihrem wie auch im Namen der Kanzler von Pfau’schen Stiftung bedankte sich Frau Track und übergab den Kindern und der Lehrerin ein Spiel für die gesamte Klasse. Das löste ein großes Hallo unter den Erstklässlern aus, denn damit hatten sie wohl nicht gerechnet Damit war denn auch der kleine Ausflug der 1. Klasse beendet und sie machten sich wieder auf den Rückweg zum Martinszentrum, während die Senior*innen zurück in ihre „Stuben“ gingen und manche darunter sich schon auf eines der eben abgegebenen Geschenke freuten…