Landrat Markus Bauer zur Entscheidung von Ameos, Krankenhausleistungen vorübergehend von Schönebeck nach Aschersleben zu verlegen
Aufgrund eines erhöhten Personalausfalls am Klinikum Schönebeck sieht sich Ameos jetzt gezwungen, die Versorgungsangebote der Kliniken für Gynäkologie und Geburtshilfe und der Kinder- und Jugendmedizin zu bündeln und ab dem morgigen Mittwoch am Standort Aschersleben fortzuführen. So lange, bis die aktuelle Situation sich entspannt.
„Ich sehe ja die akute Belastung in den Kliniken und habe Verständnis“, sagt Landrat Markus Bauer beim Erhalt der Nachricht. Der Landrat gehe gleichwohl davon aus, dass es sich um eine Momentaufnahme handele und sowohl die Frauen- und Entbindungsstation als auch die Kinderklinik in Schönebeck wieder eröffnet werden. „Langfristig muss die Versorgungsleistung am Standort erhalten bleiben“, macht er seine Erwartungshaltung in Richtung Krankenhausbetreiber klar. „Es geht hier um nicht weniger als die wohnortnahe und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung unserer Frauen, Mütter und Kinder im Salzlandkreis. Das Augenmerk von Ameos muss deshalb auch auf dem Fachkräftenachwuchs liegen.“
Bei einer Pressekonferenz am Dienstagmittag hatte der Klinikbetreiber, der im Salzlandkreis neben Aschersleben und Schönebeck auch Standorte in Bernburg und Staßfurt unterhält, über seine Entscheidung informiert. Zur Begründung wurde der akute Fachkräftemangel und ein anhaltend, außergewöhnlich hoher Krankenstand, insbesondere bei Hebammen, Kinderkrankenschwestern und Fachärzten angeführt. Die beiden Schönebecker Fachbereiche mussten deshalb in den vergangenen Wochen wiederholt von der Versorgung abgemeldet werden. Massive Bemühungen um Arbeitnehmerüberlassungskräfte hätten keine Erleichterung gebracht, da auch hier ein hoher Krankenstand herrscht, hieß es weiter.