Landrat Bauer dankt den hiesigen Hilfsorganisationen: Wir stehen zusammen. Benötigte Hilfsgüter werden bereits im Partnerlandkreis erwartet. Spenden sind weiter gefragt.
Am Donnerstag rollt in den frühen Morgenstunden der erste Hilfskonvoi vom Hof, mit vier Kleintransportern der DLRG, Ortsverband Bernburg, und des ASB-Regionalverbands aus dem Salzlandkreis. Ziel ist der polnische Partnerlandkreis Jaroslaw im Südosten des Landes, direkt an der Grenze zur Ukraine. 920 Kilometer Autobahn bis zum Krisengebiet.
„Unsere Hilfe wird dringend und dankbar erwartet. Die Menschen dort sind uns nahe aus früheren Begegnungen“, sagt Landrat Markus Bauer. „Bei ihnen kommen Tag für Tag immer mehr Menschen aus der Ukraine an, vor allem Frauen und Kinder, suchen Schutz und Unterstützung. Es ist ein gutes Gefühl, so unkompliziert und zielgenau benötigte Hilfsgüter zu beschaffen und auf die Reise zu schicken. Ich danke allen beteiligten Hilfsorganisationen und dem Partnernetzwerk für das hohe Engagement, allen voran den DLRG-Leuten in Bernburg, die das mit uns möglich gemacht haben. Wir stehen zusammen.“
Beim Krisenstab der Kreisverwaltung in Jaroslaw sind Feldbetten, Schlafsäcke, Desinfektionsmittel, Hygieneartikel, Verbandmaterial und ein Sanitätszelt aus dem deutschen Partnerlandkreis angekündigt. Die ersten Hilfsgüter wurden von den Hilfsorganisationen aus dem Salzlandkreis bereitgestellt oder gekauft von Spenden, die bei ihnen eingegangen sind. Eine Mitarbeiterin des ASB, die vor Ort dolmetschen kann, begleitet den Konvoi der ehrenamtlichen Helfer. Die Hilfsorganisationen bieten außerdem an, auf dem Rückweg Geflüchtete mitzunehmen.
Auch darauf, auf einen größeren, über die Landesstellen organisierten Zustrom von ukrainischen Hilfesuchenden, die hier eintreffen und sich anmelden, ist der Salzlandkreis unterdessen vorbereitet. Er stimmt sich in diesen Fragen eng ab mit den Kommunen und Wohnungsanbietern. Für die Ukraine-Hilfe nach Jaroslaw hat er einen Spendenaufruf gestartet sowie ein Spendenkonto eröffnet.
Die Partner-Kreisverwaltung von Jaroslaw hatte eine Auflistung der Güter und Geräte übermittelt, die dort jetzt gebraucht werden und mit denen der Salzlandkreis helfen will: Sanitätszelte und Heizungen dafür, LED-Baulampen mit alternativer Stromversorgung, Feldbetten, Wärmedecken, Schlafsäcke, Einwegbettwäsche und Bettlaken, Sicherheitsschuhe, Thermounterwäsche und Thermosocken für Herren, warme Mützen und Handschuhe, Campingkocher, Taschen- und Stirnlampen, Generatoren, Notstromaggregate sowie Verbandmaterial und Schmerzmittel.
„Wir sind für jede konkrete Hilfe dankbar“, wendet sich Landrat Markus Bauer erneut an alle Salzländer, private Initiativen, an die Schulen oder auch Unternehmen, die helfen wollen. „Aber es macht wenig Sinn, jetzt vielleicht Kartons im Übermaß zu stapeln und unsere Kraft aufzuwenden für Dinge, für die am Bestimmungsort keine Verwendung ist.“
Der Salzlandkreis hat eine zentrale Email-Adresse für Sachspenden eingerichtet. Wer benötigte Güter spenden möchte, wendet sich bitte an Sachspenden-Jaroslaw@kreis-slk.de. Alles Weitere wird individuell vereinbart.
Neben Sach- helfen vor allem Geldspenden, die benötigten Ausrüstungen zu beschaffen. Einzahlungen sind erbeten unter dem Stichwort „Ukraine-Hilfe“ auf das Landkreis-Spendenkonto bei der Salzlandsparkasse IBAN: DE65 8005 5500 4000 0000 00.