von links nach rechts: Dr. Birgit Wolter (Institut für gerontologische Forschung), Yvonne Jahn (Geschäftsführerin PIA), Prof. Dr. Andreas Geiger (Vorstandsvorsitzender PIA), Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Marcel Christoph, Referent im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Sachsen-Anhalt fördert aus dem Corona-Sondervermögen den Aufbau einer Struktur der freiwilligen Nachbarschaftshilfe zur Versorgung von Seniorinnen und Senioren. Bis ins Jahr 2026 stehen für das Projekt rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit Unterstützung der Nachbarschaftshilfe sollen ältere Menschen länger selbstbestimmt im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung leben können und pflegende Angehörige entlastet werden. Zudem stärkt ein dichtes Netz der Nachbarschaftshilfe die Widerstandsfähigkeit bei einer Pandemie. „Pflegebedürftige Menschen, die auf Pflegedienstleistungen bzw. Hilfen zur Unterstützung im Alltag angewiesen sind, haben in den vergangenen zwei Jahren eine angespannte Situation erlebt“, sagt Sozialministerin Petra Grimm-Benne. Dies führte unter Pflegekräften im ambulanten und stationären Bereich zwangsweise oft zu einer „Notversorgung“.
„Wer sich in einer krankheitsbedingten Notlage befindet, braucht nicht nur medizinische Versorgung sondern gleichermaßen die Pflege sozialer Kontakte. Die Corona-Pandemie hat deutlich gezeigt, dass Seniorinnen und Senioren auch ohne einen Pflegegrad nicht sich selbst überlassen werden dürfen“, sagt Sozialministerin Petra Grimm-Benne bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides an die Gesellschaft für Prävention im Alter (PiA) in Magdeburg.
Der Verein wird landesweit mit Träger-Partnern bis zu 20 sogenannte Servicepunkte als Kontakt-, Informations- und Vermittlungsstellen aufbauen. Mit dem Ziel, in den Landkreisen und kreisfreien Städten eine Struktur ehrenamtlicher Nachbarschaftshilfe aufzubauen, werden Servicepunkt-Mitarbeitende weitere Nachbarschaftshelferinnen und -helfer gewinnen und schulen. „Insbesondere im ländlichen Raum kommt diesen Anlaufstellen eine große Bedeutung zu. Sie sollen über den organisierten Einsatz von Ehrenamtlichen eine individuell passende Unterstützung und Begleitung für Menschen bieten, die auf anderen Wegen keinen Zugang zu Unterstützungsleistungen haben oder von Angeboten nicht erreicht werden“, sagt Grimm-Benne.