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Pflegeheim am Rosenhag schließt, wohin mit den 80 Heimbewohnern?

Die Hiobsbotschaft am Mittwochnachmittag, das Altenheim NOVENT am Rosenhag in Bernburg schließt zum 30.11 2023. Die Bewohner sind schockiert, Anwohner fürchten eine neue Flüchtlingsunterkunft zum 1. Januar 2024.

Die Hiobsbotschaft am Mittwochnachmittag, das Altenheim NOVENT am Rosenhag in Bernburg schließt zum 30.11 2023. Die Bewohner sind schockiert, Anwohner fürchten eine neue Flüchtlingsunterkunft zum 1. Januar 2024.

 

Das Seniorenheim in der wunderschönen Lage, welche den Heimbewohnern genügend Möglichkeiten bietet, auf einen Spaziergang zu gehen, schließt Ende November endgültig. Darüber schockiert ist nicht nur die Heimleitung, sondern vor allem die 80 Bewohner, deren Angehörige und die 85 Mitarbeiter.

 

Seit dem Jahr 2000 befindet sich auf der Saalehalbinsel, der ehemaligen Papierfabrik ein Seniorenheim, mit bisher drei verschiedenen Betreibern. Anfänglich war es der Pflegebetrieb ProVita, dann der Pflegebetrieb Korian und anschließend der Pflegebetrieb Novent.

 

Am Mittwochnachmittag wurde der Verwaltung das endgültige Aus der Pflegeeinrichtung in Bernburg mitgeteilt. Es gibt keine Verlängerung, keinen Betreiberwechsel, keine Alternativlösung, das Heim wird geräumt, alle Bewohner müssen das Haus verlassen! Schlimm, ganz schlimm, schildert die Leiterin die Situation am Donnerstagnachmittag. Wir müssen unseren Bewohnern und deren Angehörigen mitteilen, dass Ihre Lieben bis zum 30.11.2023 das Haus verlassen müssen.

 

Tränen, Wut, Trauer, wie kann man alten Menschen so etwas antun? Seit Donnerstag versucht nun die Heimleitung, die 80 Bewohner irgendwo anders unterzubringen. Die Reservierung anderer Seniorenplätze gestaltet sich in Bernburg aber als sehr schwierig, es gibt einfach keine freien Plätze!

 

Für die Bewohner bedeutet dies, der Bezug zur Heimatstadt geht verloren, die Gemeinschaft unter den Bewohner wird gestört und die Angehörigen stehen vor großen Herausforderungen. Für die 85 Mitarbeiter in der Pflege, Verwaltung, Hausverwaltungstechnik, Küche und Reinigung kommen neue Herausforderungen zu, und die Verabschiedung von vielen Lieb gewonnenen Bewohnern.

 

Grund für die Schließung hat der Betreiber Insolvenz genannt. Schwer vorstellbar, das ein Pflegebertrieb Pleite gehen kann, liegt doch der Zuzahlungsbetrag mit 1.900 Euro deutlich unter den Betrag von anderen Betreibern, hier sind nämlich 2.500 Euro bis 3.000 Euro zu leisten. Die Heimleiterin sieht Gründe für die Insolvenz bei den deutlich höhern Energiepreisen und Personalkosten.

 

Indes macht sich das Gerücht breit, das hier zum 1. Januar 2024 Flüchtlinge durch den Salzlandkreis untergebracht werden. Dieser hatte am 18. August erklärt, das aufgrund der geopolitischen Lage auf der Welt sich der Landkreis auf steigende Flüchtlingszahlen in den kommenden Wochen und Monaten einstellen muss. Der Salzlandkreis sucht aufgrund steigender Flüchtlingszahlen Wohnungen für Ausländer mit Bleiberecht.

 

Auf Anfrage bei Landratsamt teilte die Pressestelle des Salzlandkreis am Freitagabend (29.09.23) mit: ,,Zum gegenwärtigen Zeitpunkt verfolgt der Salzlandkreis keine Pläne, Geflüchtete dort unterzubringen."

 

Anwohner der Saalehalbinsel sehen in der Schließung und Räumung des Pflegebetriebes einen ganz anderen Grund, das mit Flüchtlingen einfach mehr Geld verdient werden kann. Die große Befürchtung, zum Jahresende könnte die Pflegeeinrichtung zum Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert werden. Dann wäre es ab 1. Januar 2024 mit der Ruhe der Anwohner oder Tagestouristen vorbei, so die Meinung von vielen Anwohnern. Auch in den sozialen Medien vertritt die Mehrheit die Meinung, das hier eine Flüchtlingsunterkunft für Flüchtlinge aus dem Flüchtlingslager Lampedusa entstehen könnte.  

 

Weniger als jeder Fünfte ist laut einer Umfrage mit der Ampel zufrieden. Zudem steigt die Skepsis gegenüber Zuwanderung – und damit die Zustimmung zu weniger Migration.