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PFLEGE AM ROSENHAG - Neue Form an einem alten Platz

Foto: Sabine Röhr-Franke (l.) und Sandra Lehmann vor der neuen Einrichtung.


BERNBURG/AS. Eigentlich sei es ein Glücksfall gewesen, blickt Sabine Röhr-Franke zurück. Zum 30. Juni 2024 war ihr der Mietvertrag für das Pflegeheim "Goldene Kugel" in Bernburg gekündigt worden. Wegen Unstimmigkeiten, hatte der Eigentümer den Grund grob umrissen. Ein Umzug bahnte sich an.

 

Natürlich habe auch der Zufall eine Rolle gespielt, dass ein reibungsloser Umzug möglich war, denn sie sei sich doch recht schnell mit dem Vermieter der neuen Räumlichkeiten einig geworden.

 

 

Mit ihrem privaten Pflegedienst ist sie nun von der Wilhelmstraße in den Komplex Am Rosenhag an der Saale umgezogen, wo vor einige Monaten noch ein anderes Pflegeheim beheimatet war. "Die Einzelzimmer hier sind mit 22 Quadratmetern größer und hier können die Menschen auch ohne Hilfe spazierengehen", sagt Sabine Röhr-Franke. Die Wilhelmstraße mit Autoverkehr und abschüssiger Straße sei da weniger geeignet gewesen, fügt Sandra Lehmann, stellvertretende Pflegedienstleiterin, hinzu. Nur ein Bewohner der "Goldenen Kugel" habe das neue Angebot nicht angenommen.

Das neue Domizil wird indes nicht als Pflegeheim geführt. Dafür hätte es bei einer Neuvermietung keine Genehmigung ohne große Umbauten gegeben. Die neue Form heißt "Servicewohnen". Sabine Röhr-Franke hat das Gebäude gepachtet, die Menschen, die her wohnen, zahlen für ihr Appartement Miete. Darüberhinaus können sie entsprechend ihres Pflegerades Leistungen vom Pflegedienst in Anspruch nehmen.

 

Es sei eine Rundumversorgung mit Pflegeleistungen sowie Verpflegung. Insgesamt stehen 69 Zimmer zur Verfügung. Für je zwei Einzelzimmer gibt es eine Toilette.

 

Derzeit sind 42 Zimmer belegt. Für die restlichen gibt es bereits eine Lösung. Zudem gibt es darüber hinaus eine Warteliste, sagt Sandra Lehmann.

 

Servicewohnen sieht Sabine Röhr-Franke als zukunftsträchtig an. Die gesetzlichen Bedingungen für Pflegeheime grenzen ihrer Meinung nach die Möglichkeiten für den eigentlichen Sinn, nämlich sich um die pflegebedürftigen Menschen zu kümmern, ein. Die Kosten steigen. Der anfänglichen Eigenanteil sei mit normaler Rente nicht zu finanzieren.

 

Mit dem Servicewohnen seien die Anforderungen vom Gesetzgeber nicht so hoch, die Kosten für die Patienten und die Angehörigen seien niedriger. Der hohe Eigenanteil entfalle. Die Nutzer der Appartements zahlen ihre Miete und haben noch etwas von ihrer Rente, so Sabine Röhr-Franke. Was letztendlich auch die Sozialkassen entlastet, die sonst einspringen müssen, wenn jemand seinen Eigenanteil nicht aus der Rente begleichen kann.

 

Für Servicewohnen gelte zwar auch ein anderer Personalschlüssel. Doch Sabine Röhr-Franke will an dem nicht rütteln. "Es wird niemand entlassen." Auch die Anzahl der Fachpflegekräfte bleibe.

 

 



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