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DGB Aktionstag für mehr Tarifverträge in Bernburg

Auf die Vorteile von Tarifverträgen will der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mit einem Informationsstand am 10. September von 10.00 – 13.00 Uhr in Bernburg auf dem Karlsplatz aufmerksam machen.


Mehr Geld, mehr Freizeit mehr Sicherheit – DGB wirbt mit Aktionstag für mehr Tarifverträge in Bernburg

 

Auf die Vorteile von Tarifverträgen will der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mit einem Informationsstand am 10. September von 10.00 – 13.00 Uhr in Bernburg auf dem Karlsplatz aufmerksam machen. „Wer mit dem Schutz eines Tarifvertrages arbeitet, hat einfach mehr in der Tasche. Nicht nur ein höheres Gehalt kommt dabei heraus. Auch kürzere Arbeitszeiten und mehr Urlaub gehören dazu. Darüber informieren wir am Dienstag, den 10. September in Bernburg“, sagte DGB-Ortsverbandsvorsitzender Friedel Meinecke. „Leider profitiert nur noch rund jede*r zweite Beschäftigte in Deutschland von einem Tarifvertrag – weitaus weniger als in vielen europäischen Nachbarländern. Um die Entwicklung wieder umzukehren, macht sich der DGB für eine Tarifwende stark. Und die brauchen wir dringend. Denn eine hohe Tarifbindung sichert nicht nur gute Arbeit, sie stärkt auch die Binnennachfrage. Damit ist sie wichtig für wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftlichen Zusammenhalt“, betonte Friedel Meinecke.

 

„Für mehr Tarifverträge können sich die Beschäftigten in ihren Betrieben einsetzen. Deshalb sagen wir allen Arbeitnehmer*innen: Tut euch zusammen, gründet Betriebsräte, werdet Mitglied in einer DGB-Gewerkschaft. Macht Druck, damit das Unternehmen, in dem ihr arbeitet, Tarifverhandlungen zustimmt.“ Mit der Kampagne wendet sich der DGB auch an die Arbeitgeber, um sie an ihre soziale Verantwortung zu erinnern. Ebenso müssten die politisch Verantwortlichen mehr tun. „Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag verpflichtet, ein Bundestariftreuegesetz einzuführen. Das ist immer noch nicht beschlossen“, sagte Friedel Meinecke.

 

Hintergrund: Mit Tarifvertrag verdienen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Schnitt 11 Prozent mehr. Vollzeitbeschäftigte arbeiten durchschnittlich eine Stunde weniger in der Woche. Ganze 74 Prozent der Beschäftigten mit Tarifvertrag erhalten Urlaubsgeld, ohne Tarif sind es nur 36 Prozent. Ähnlich beim Weihnachtsgeld: Das bekommen 77 Prozent der Beschäftigten mit Tarifvertrag, ohne ihn sind es nur 42 Prozent.

 

Ohne Tarifvertrag haben aber nicht nur die Beschäftigten persönlich weniger Geld im Portemonnaie. Die zunehmende Tarifflucht der Arbeitgeber kommt auch die Allgemeinheit teuer zu stehen. Der Schaden, der dadurch allein in Sachsen-Anhalt entsteht, geht in die Milliarden. Den Sozialversicherungen entgehen so jeden Jahr Sozialbeiträge von ca. 1,3 Milliarden Euro. Der Fiskus erzielt dadurch 766 Millionen Euro weniger bei der Einkommensteuer.

 

Und die Kaufkraft? Wer in Sachsen-Anhalt nicht nach Tarif bezahlt wird, hat im Jahr – betrachtet über alle Branchen und Berufe hinweg - durchschnittlich netto 3.875 Euro weniger auf dem Lohnzettel als tarifgebundene Beschäftigte. Insgesamt hätten die Beschäftigten in Sachsen-Anhalt mit flächendeckender Tarifbindung rund 1,6 Milliarden Euro mehr pro Jahr im Portemonnaie.

 


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Kommentare: 1
  • #1

    BBGFighter (Freitag, 06 September 2024 08:35)

    Schwachsinn!!! Wenn ein Mitarbeiter nicht anständig verhandeln kann ist es ja wohl sein Problem!