· 

Tourismus im Salzlandkreis: Acht Treppen zur Bode

Foto: Robin Ritter
Foto: Robin Ritter

Im Algenkompetenzzentrum der Hochschule Anhalt werden verschiedene Mikroalgen kultiviert, um Wirk- und Wertstoffe zu gewinnen. (Grafik: Hochschule Anhalt)

 


Gute Nachricht für alle Freizeit-Kapitäne und solche, die es jetzt werden wollen: Einer Bode-Paddeltour steht nichts mehr im Wege. Zumindest gelingen das Einsetzen der Boote und der Ein- und Ausstieg mit Leichtigkeit dank acht neuer Kanutreppen zwischen Etgersleben und Nienburg. Die Bode-Infrastrukturanlagen im Salzlandkreis - sechs Meter breite Freitreppen aus Beton mit Gleitbalken für Boote - sind fertig und seit Freitag offiziell zur Nutzung freigegeben.

 

Restarbeiten stehen in den kommenden Wochen noch an, vor allem Ersatzpflanzungen, einzelne Beschilderungen oder der Parkplatzausbau für PKW mit Anhängern zum komfortablen Be- und Entladen der Kanus an der Treppe in Löderburg. Dort stehen zusätzlich auch Stahlgerüste für die Lagerung von Kanus, für alle, die länger verweilen. Das neue „Kanulager“ mit Schließsystem kann unterschiedlich lange Boote aufnehmen. Überdachte Schließfächer auch für das Gepäck, Zelt, Schlafsack, Taschen und dergleichen, sind ein weiterer Service für Mehrtagestouristen.

 

„Die Infrastruktur, die der Salzlandkreis und die Anrainerkommunen gemeinschaftlich aufbauen, hier zusammen mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft, schafft Anreiz für weitere Schritte. Jeder kann und soll sie nutzen“, sagt Landrat Markus Bauer beim Einweihungstermin an der Bode mit Beteiligten und Gästen in Löderburg. „Mein Dankeschön heute daher an alle, die beigetragen haben!“ Sein Dank richtet sich dabei auch an die seecon Ingenieure GmbH für Planung, ökologische Baubegleitung und Bauüberwachung und die Firmen im Salzlandkreis: Hoch-Tief-Brückenbau Bernburg GmbH für die Bauleistung sowie Ga-La Bau Warthmann GmbH aus Könnern und Jens Traunsberger Garten- und Landschaftsbau GmbH aus Hoym.

 

„Wir denken vernetzt, und wir handeln vernetzt. Auch in der Sache: Wir verknüpfen die neuen Angebote an der Bode mit Wegen der Radwanderer und anderer Erholungssuchender.“ Es sei weit mehr als ein Anfang, denn auch die neuen Saale-Steganlagen stehen vor der Fertigstellung, der Europaradweg R 1 im Kreisgebiet wurde ausgebaut und weitere Radwegplanungen in und zwischen den Orten kommen voran oder werden schon umgesetzt – wie gerade das neu ausgebaute Stück Boderadweg von Unseburg, Gemeinde Bördeaue nach Staßfurt, jetzt bis Rothenförde und dann noch weiter in Richtung Löderburg, oder das Vorhaben einer Fahrradstraße von Unseburg nach Altenweddingen in den benachbarten Bördekreis.

Bodetreppen Standorte
Bodetreppen Standorte

„Die Leute setzen sich aufs Rad, steigen ins Boot und sollen dann natürlich auch links und rechts des Weges interessante Ziele finden, um heimische Natur, regionale Angebote und ihre Freizeit gleichermaßen zu genießen.“ Der Landrat weiter: „Tourismus ist wichtig. Jeder Euro zur Tourismusförderung stärkt gleichzeitig die örtliche Wirtschaft. Wenn Menschen eine gute Zeit bei uns verbringen, werden sie das weitersagen. Der Standort Salzlandkreis würde in allem gewinnen, als attraktiver Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort.“

 

Die Bauarbeiten für die Bodetreppen begannen 2023, mussten zwischendurch wegen Hochwasser, im Winter teils monatelang, ruhen. Für 1,4 Millionen Euro Planung und Bau – reichlich 1,2 Millionen Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur von der Investitionsbank des Landes und rund 174.000 Euro Eigenmittel der Flussanrainer – haben jetzt Etgersleben, Wolmirsleben, Unseburg, Löderburg, Staßfurt, Löbnitz und Nienburg an der Bode einen neuen Treppen-Ein- beziehungsweise Ausstieg.

 

Die vom Salzlandkreis und von den Städten und Gemeinden gemeinsam gebauten Bodetreppen werden ergänzt durch Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten an den Bodewehren Rothenförde und Staßfurt, gebaut vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft.

 


Der Salzlandkreis hatte zur Umsetzung seines Vorhabens, in die touristische Entwicklung der Region auch die Bode stärker einzubeziehen, ein Kooperationsprojekt mit den Anrainerkommunen initiiert. Vor allem Kanutouristen werden bessere Angebote unterbreitet. Neue Anlegestellen in den acht Orten bieten die Möglichkeit zu rasten, einzukehren oder kulturelle Höhepunkte zu besuchen. Sie bieten mit den Ein- und Ausstiegen an den Wehren Staßfurt und Rothenförde, errichtet vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft, ausreichende Bedingungen.

 

Das Ufer dazwischen soll gleichzeitig vor weiterem „wilden Anlegen“ geschützt werden.

 

Alle Standorte wurden nahe von Zufahrtsstraßen und -wegen gewählt, mit ganz verschiedene Möglichkeiten, eine Kanufahrt zu beginnen oder zu beenden. Auch für Kanuverleiher in der Region erweitern sich die Möglichkeiten.

 

Der ersten Antragstellung zum Förderprojekt im Jahr 2021 gingen bereits umfangreiche Vorbereitungen voraus. Der Salzlandkreis schloss Vereinbarungen mit den Gemeinden zur Nutzung der gemeindeeigenen Grundstücke und zur Kostenbeteiligung.

 

Künftig soll die Bode in der Tourismusroute Blaues Band im Land eine deutliche Rolle einnehmen und zur Vermarktung der Region im Sinne eines naturnahen, sanften, aber aktiven Tourismus beitragen.

 

Das könnte Sie auch interessieren:

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Kanufreak (Sonntag, 20 Oktober 2024 12:38)

    Bis zur Saale kommt man leider nicht. Das Wehr in Nienburg wurde vergessen,peinlich.