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Wieder mehr Rosen für das Stadtbild anlässlich des Stadt- und Rosenfestes

Eine Neuerung wird es zum 55. Rosenfest, das vom 29. Mai bis zum 1. Juni wieder viele Besucher in die Innenstadt Bernburgs lockt, geben. Ein Stand wird alles rund um die Königin der Blumen anbieten und Wissenswertes vermitteln.

BERNBURG/AS. Eine Neuerung wird es zum 55. Rosenfest, das vom 29. Mai bis zum 1. Juni wieder viele Besucher in die Innenstadt Bernburgs lockt, geben. Ein Stand wird alles rund um die Königin der Blumen anbieten und Wissenswertes vermitteln. In den vergangenen Jahren, vor allem, nachdem das Stadtfest 2001 mit dem Rosenfest vereint wurde, drohte die Geschichte des Rosenfestes mehr und mehr in Vergessenheit zu geraten. Ein Grund dafür war, dass von Rosen in der Saalestadt immer weniger zu sehen war. Das soll sich nun ändern.

 

Die Geschichte begann1968, als der Bernburger Arzt Gerhard Heistermann zu einer Rosenpflanzaktion aufgerufen hatte. Die damals industriell geprägte Stadt sollte sich mit den Rosen schmücken. Es entstand eine Vielzahl von neuen Rabatten mit Rosenstöcken. Eine große davon war die in der damaligen Straße des Sozialismus, heute Erst-Barlach-Straße. Die Pflege der Pflanzen im Mittelstreifen übernahmen zu diesen Zeiten die Schüler und Schülerinnen der Schule „Juri Gagarin“ (heute die leerstehende gelbe Schule).

 

Nun soll dem Namen des Festes wieder mehr Geltung verschafft werden. Und nicht nur der Stand wird ein Zeichen setzen, ist sich Jens Meißner vom Stadtmarketing sicher. „Zwei Firmen haben jeweils 555 Euro gespendet. Damit werden Rosen gekauft und im Herbst im Rosenhag gepflanzt“, so Meißner. Der kleine Park gegenüber des Wehres an der Saale soll wieder zurecht seinen Namen tragen.

 

Im Mittelpunkt Ende Mai steht aber das Feiern. „Wir haben schon gutes Wetter bestellt“, ist Bernburgs Oberbürgermeisterin Silvia Ristow zuversichtlich, dass ihre Bestellung auch an der richtigen Stelle ankommt. Eine gute Nachricht gibt es schon: das Parken ist am Freitag, 30. Mai, in der Innenstadt frei. Da das Fest bereits am Donnerstag beginnt, haben Besucher der Veranstaltungen, die bis 21 Uhr gehen, Glück. Denn da ist Männertag und an Feiertagen sowie an Wochenenden ist das Parken frei. Abgestraft wird indes der, der außerhalb der gültigen Parkflächen sein Fahrzeug abstellt.

 

Gesucht wird zudem noch eine Majestät, die das Fest und die Stadt repräsentiert. Bislang liegt eine feste Bewerbung für das zweijährige Amt als Rosenkönigin vor. Eine weitere Frau hat mündlich eine Bewerbung angekündigt, ebenso ein Mann, der dann aber nicht Rosenkönig, sondern Rosenhoheit genannt werden würde, so Meißner. Gültig sei eine Bewerbung indes nur schriftlich. Bis zum 26. April ist das noch möglich.

 

Als Höhepunkte bei den Showacts kündigen Silvia Ristow und Jens Meißner den Auftritt von Sidney King am Freitag und die SAW-Hitarena am Samstagabend an. King ist bekannt für seine Vielseitigkeit, die von House bis Swing geht. Er wird am Freitagabend ab 20.15 Uhr zu sehen und hören sein. Der Abend wird von Kay Gut moderiert. Einzig & Artig, Party Tunes und Drum and Dance United 25 werden das Programm mitgestalten.

 

Am Nachmittag wird es eher sportlich. Da kommt der einstige Tour-de-France-Sieger und Weltklasse-Fahrer Olaf Ludwig mit anderen Radfahrern nach Bernburg. Er ist im Radsportmuseum Klein Mühlingen zu Gast und gibt bei einem Zwischenstopp Autogramme in Bernburg.

 

Die Hitarena am Samstagabend wird von Horst Tapper und Freddy Holzapfel moderiert. Mit an Bord sind als Stargast Magic Affair sowie die Double-Show Apache 207 und die Partyband Real Culture. Die Bernburger Dance Collection ist ebenso mit dabei wie die SAW-Dancers.

 

Am Samstagvormittag wird es bis in den Nachmittag hinein ein Familienprogramm geben, das von Kindereinrichtungen gestaltet wird.

 

Am Sonntag wird der große Festumzug wieder durch die Innenstadt rollen. Er wird die Strecke nehmen, die zum Sachsen-Anhalt-Tag im nächsten Jahr genutzt wird. Der Festumzug wie auch das Rosenfest werden zur Generalprobe für das Landesfest.

 

Natürlich wird bei all dem Fröhlichsein und Singen nicht die Sicherheit aus den Augen verloren. „Es gibt mehr Sicherheitspersonal als im vergangenen Jahr. Aber über unser Sicherheitskonzept möchten wir nicht allzu viel verraten“, so Silvia Ristow. Man habe sich Rat bei einer Firma geholt, die sich mit solchen Veranstaltungen auskenne, ergänzt Meißner. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Zwischenfälle. Man wolle schnell eingreifen können, wenn sich hierfür Anzeichen ergeben.

 

Kundig machen können sich Bernburger und Fans von Feierlichkeiten auf der Stadtseite. Hier wird auch das Festprogramm zu finden sein.

 

Auf Social Media verzichtet die Stadt indes weitgehend. Als Begründung wird angeführt, dass der Datenschutz bei Nutzung der Plattformen von Meta (Facebook, Instagram) oder Tik Tok nicht klar geregelt sei. Mit anderen Worten, man könne nicht den Nutzern von etwaigen Seiten der Stadt sagen, was mit ihren Daten geschehe, da das nicht in der Verantwortung der Stadt liege. Die Stadt nimmt damit in Kauf, dass man das Potenzial ungenutzt lässt, das sich bei der Eigenvermarktung ergibt. Man bleibt bei den eigenen Websites der einzelnen Unternehmen, an denen die Stadt beteiligt ist.

 

Andere Städte sehen das anders. Aus Halberstadt beispielsweise ist zu erfahren, dass man die Chancen, sich zeitgemäß zu präsentieren, nicht ungenutzt lassen möchte. Der Datenschutz, so heißt es in einem Schreiben der Stadt Halberstadt, sei eine Herausforderung. Doch sie macht die Arbeit mit Social Media offensichtlich nicht unmöglich. Man arbeite eng mit dem Datenschutzbeauftragten zusammen. Im Menüpunkt „Datenschutz“ ist aufgeführt, auf welchen Plattformen man auftritt und verweist hier auch auf die dort geltenden Bestimmungen zum Datenschutz. Zudem gebe es eine Dienstanweisung an die Mitarbeiter der Stadt, wie mit Social Media umgegangen werde.

 

Seit 2010 arbeitet Halberstadt im Bereich Social Media als Marketing- und Kommunikationsinstrument, heißt es auf Nachfrage. Anfangs habe das ein Mitarbeiter betreut. Heute gebe es einen Hauptamtlichen und mehrere Redakteure in unterschiedlichen Bereichen für eine Vielzahl von Kanälen. Ziel sei es, die Menschen, die sich informieren wollen, ein breites Spektrum anzubieten.

 

Einen Grund, nicht auf Social Media präsent zu sein, sieht der Landesbeauftragte für Datenschutz nicht. Er verweist allerdings darauf, dass man ein hohes Maß an Datensicherheit anwenden müsse. Rechtlich sind derzeit noch Verfahren anhängig. Er hofft, dass die Urteile dann eindeutige Klarheit darüber bringen, inwieweit Kommunen sich auf Social Media wagen können.